Nur jede dritte Führungskraft ist weiblich – Das statistische Bundesamt verkündete, dass im Jahr 2023 nur 28,7% der Führungskräfte in Deutschland Frauen waren. Schon seit 2012 hält sich dieser Wert hartnäckig. Zu den in diese Statistik gezählten Führungskräften zählen neben Vorständen und Geschäftsführer:innen auch Führungskräfte in Produktion, Handel und Dienstleistungen. EU-weit sieht es ähnlich aus: 46,3% aller Erwerbstätigen in 2022 waren Frauen, doch nur 35,1% der Führungskräfte sind weiblich.
Es gibt jedoch auch Bereiche, in denen die Quote anders aussieht. In akademischen Berufen, wie Ärzt:innen, Jurist:innen, Lehrer:innen oder auch Sozialwissenschaftler:innen ist der Anteil der Frauen in Führungspositionen deutlich höher. Er lag 2023 bei 50,1% in Deutschland.
Deshalb kann man sich natürlich fragen: Wieso sind so wenige Frauen Führungskräfte? Fehlen ihnen die Qualifikationen oder gar die Erfahrung? Die Anforderungen an moderne Führungskräfte sind vielfältig und wechselhaft, je nach Ausrichtung des Unternehmens oder einzelner Abteilungen. Die tatsächliche Geschlechterverteilung spiegelt diese Vielfalt kaum wider. Unternehmen setzen immer häufiger auf flache Hierarchien, Teamwork, Innovation und Kreativität. Arbeitnehmer:innen wünschen sich neben Wertschätzung vor allem die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und freien Entfaltung. Die eher distanzierte Haltung von Führungskräften der Vergangenheit ist also deutlich veraltet. Heutzutage sucht man Personen mit Feingefühl und Entscheidungskompetenzen, die dabei einen respektvollen, empathischen Umgang mit ihren Mitarbeiter:innen pflegen.
Könnten Frauen anhand dessen nicht sogar die besseren Führungskräfte sein? Das lässt sich per se nicht beurteilen. Talent und Kompetenz nur nach Geschlecht zu bewerten, ist wohl kaum über den Tellerrand hinausgedacht. Nichtsdestotrotz ist wissenschaftlich nachweisbar, dass einige der genannten Qualitäten vermehrt Frauen zuzuweisen sind. „Female Leadership“ stellt besonders Werte wie Empathie, Kooperation und Wertschätzung in den Vordergrund, legt aber auch viel Wert auf Kommunikation. Frauen sind zudem oftmals stressresistenter und effizienter als Männer.
Im Ganzen betrachtet bildet vor allem der Fokus auf die Unterstützung und Förderung ihrer Mitarbeiterinnen einen großen Unterschied im Führungsstil von Frauen und Männern. In männerdominierten Unternehmen ist dies oftmals alles Andere als eine Selbstverständlichkeit. Die Vorbildfunktion ihrer Chefin kann viele (junge) Frauen in ihren Ambitionen, selbst Führungskraft zu werden, bestärken. Das wiederum hilft dabei veraltete Unternehmensstrukturen aufzubrechen.
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Quellen: https://news.kununu.com/female-leadership-sind-frauen-die-besseren-fuehrungskrafte/