Die Konkurrenz wächst und mit ihr auch die Anzahl der offenen Stellen, die für Ihre Recruiting-Zielgruppe infrage kommen. Moderne Arbeitsmodelle und der internationale Wettbewerb fordern ein immer effizienteres Recruiting. Um sich hier nicht selbst ins Abseits zu befördern, müssen gewinnbringende Trends genutzt und Recruiting ganzheitlicher gedacht werden: Eine optimierte Candidate Journey bindet potenzielle Kandidat:innen beispielsweise stärker (und vor allem vom ersten Kontakt) an Ihr Unternehmen, während moderne KI-Tools die Suche nach Talenten vereinfachen.
Statt sich auf harte Fakten zu versteifen, lohnt es sich im verstärkten Wettbewerb immer mehr auf Potenzial zu achten. Fragen Sie sich weniger, „Was kann diese:r Kandidat:in?“ und mehr „Wie können wir dieser:r Kandidat:in die erforderlichen Fähigkeiten schnell und effizient vermitteln?“
Die geschönte Corporate-Welt und ihre vagen oder gar leeren Versprechungen haben ausgedient ‒ in Zukunft dreht sich für Arbeitnehmer:innen alles um unverfälschte Einblicke. Auch für Ihre Employer Brand kann sich der Einsatz von glaubwürdigen Influencer:innen als wertvolle Maßnahme erweisen.
Wir sprechen hier nicht von bekannten Social-Media-Stars (auch wenn dieser Ansatz in der Vergangenheit immer wieder zum Einsatz kam). Nein, Ihre zukünftigen Influencer:innen stehen bereits auf Ihrer Gehaltsliste. Wer könnte besser und positiver für Sie als Arbeitgeber werben als glückliche Mitarbeiter:innen? Ob Testimonial oder Videobotschaft auf der Karriereseite, die eigenen Mitarbeiter:innen in das Marketing einzubinden und gemeinsam positive Statements zu erarbeiten, kann in Zukunft vor allem in Branchen mit hohem Wettbewerb den entscheidenden Unterschied machen.
Inzwischen haben wir alle zahlreiche Artikel und Fakten über die Kosten unbesetzter Stellen gelesen und wissen, dass die Personalbeschaffung nicht nur viele Ressourcen, sondern auch viel Geld kostet. Was tun? Neben modernem Tool sollte man eine der einfachsten (und gleichzeitig effektivsten) Lösungen nicht aus dem Blick verlieren: Präentivarbeit.
Gehen Sie einige Schritte zurück und drehen Sie an den Stellschrauben, bevor es zum Offboarding von kompetenten Mitarbeiter:innen kommt. Bedenken Sie dabei, dass eine Fluktuation von 0 % kein realistisches Ziel ist ‒ was jedoch kein Grund sein sollte, nicht alles für ein Arbeitsumfeld zu tun, in dem sich Ihre Teams wohlfühlen und wachsen können. Wichtig: Eine Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden ist kein Garant für eine starke Bindung an Ihr Unternehmen. Hier braucht es ein Umdenken in der HR, Mitarbeiterbefragungen müssen überarbeitet und Bindungsprozesse überdacht werden.
In diesem Zuge sollte auch das Potenzial von ehemaligen Mitarbeiter:innen nie aus den Augen verloren werden. Wenn fähige Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen, ist dies zwar ein Verlust, aber oft kein unveränderlicher Zustand. Pflegen Sie den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitenden, erfassen Sie Austrittsgründe und gehen Sie aktiv gegen diese vor, bevor Sie Ihre ehemaligen Mitarbeiter:innen durch Re-Hiring und Boomerang-Recruiting in glückliche Wiederkehrende verwandeln. Der besondere Bonus: Ihre ehemaligen Mitarbeitenden kennen Ihre Prozesse und Abläufe bereits. Abhängig von der Zeit, die sie außerhalb Ihres Unternehmens verbracht haben, bringen sie zudem neue Eindrücke und frische Impulse mit.
Schneller, weiter, besser: Die kontinuierlich wandelnde Arbeitswelt erfordert einen ebenso kontinuierlichen Aufbau und die Weiterentwicklung von Kompetenzen und Qualifikationen. Diese Investitionen zahlen sich für Unternehmen durch eine höhere Personalbindung und qualifiziertere Fachkräfte aus. Natürlich ist der Weiterbildungsprozess bestehender Mitarbeiter:innen in den allermeisten Fällen kostengünstiger, als das Recruiting von neuen Kandidat:innen für dieselbe Position.
Statt langer, theorielastiger Seminare sollten Weiterbildungsmaßnahmen direkt in den Arbeitsalltag integriert werden, um so die Praxisnähe zu fördern. Auch im Hinblick auf den verstärkten Einsatz von KI und dem damit verbundenen potenziellen Arbeitsplatzabbau sollten Unternehmen einen stärkeren Fokus auf Umschulung und Weiterbildung legen. Mitarbeitenden werden es Ihnen danken.
In der modernen Arbeitswelt ist der enge Austausch zwischen HR und Führungskräften ebenso unerlässlich wie individuelle Entwicklungsmaßnahmen, um diese sich ständig verändernde Arbeitswelt erfolgreich zu meistern. "Menschliche Führung" wird in diesem Jahr zum zentralen Schwerpunkt der Personalarbeit. Dabei gilt: Führungserfahrung und gute Führung sind keine Synonyme. Trainings und Seminare für Führungskräfte werden immer wichtiger und beliebter, denn wirklich gute Führung will gelernt sein.
Vertrauen, Authentizität und ein Dialog auf Augenhöhe sind die Zutaten für Ihr Erfolgsrezept, mit dem Sie die Motivation und das Engagement Ihrer Mitarbeitenden steigern und sie langfristig an Ihr Unternehmen binden. Jedes Teammitglied hat einzigartige Interessen, Vorlieben und Stärken, die es zu erkennen und zu fördern gilt. Achten Sie verstärkt auf die psychische und physische Gesundheit Ihrer Teammitglieder und Führungskräfte, um Überlastungen bereits im Ansatz zu erkennen und zu vermeiden. Ein starkes Betriebsklima sorgt nicht nur für gute Stimmung im Alltag, sondern verbessert auch langfristig die Produktivität Ihrer Teams.
Die Integration neuer KI-Tools und deren effektive Nutzung steigert nicht nur die Effizienz Ihrer Personalabteilung, sondern bietet darüber hinaus ein enormes Entlastungspotenzial im Tagesgeschäft. Repetitive Aufgaben können gezielt automatisiert werden, sodass Ihre Fachkräfte ihre Zeit zielgerichteter einsetzen können.
Achten Sie bei der Etablierung von KI darauf, dass diese als Verbündete Ihrer Teams kommuniziert wird. Stärken Sie die Kompetenzen Ihrer Mitarbeitenden und begegnen Sie Ängsten vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust mit konkreten Weiterbildungsangeboten.
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Quellen:
Personio (2024):
https://www.personio.de/hr-wissen/downloads/hr-trends-2024/
Bildnachweis: iStock.com/jacoblund